Persönliche Eindrücke meiner Iran-Reisen
Wenn jemand von meinem Reiseziel "Iran" hört, ist die erste
Reaktion meistens: "Ist es denn dort nicht gefährlich?"
Eigentlich seltsam, denn bei Florida oder New York wäre diese Frage
vermutlich nicht gekommen, obwohl ich diese Orte für deutlich gefährlicher
halte.
Zugegeben, die Berichte über den Iran sind widersprüchlich: Unsere Medien vermitteln überwiegend ein negatives, abschreckendes Bild. Reisende hingegen berichten von interessanten Sehenswürdigkeiten und freundlichen Menschen. So war ich bei meiner ersten Reise neugierig, was mich erwarten würde.
Die erste Überraschung erlebte ich nach der Ankunft in Teheran bei der Passkontrolle: Es war nachts gegen 3 Uhr. Als ich meinen Pass durch das Fenster reichte, sah mich der Grenzbeamte freundlich lächelnd an und begrüßte mich mit: "Guten Morgen! Welcome to Iran." Damit hatte ich bei einer Passkontrolle im Ausland nicht gerechnet, schon gar nicht zu dieser nachtschlafenden Zeit.
Die Menschen, denen ich im Iran begegnete, waren alle sehr freundlich, aufgeschlossen und hilfsbereit. Auf der Straße wurden wir oft angesprochen und gefragt, woher wir kommen, warum wir im Iran sind und wie es uns gefällt. Mit den Zufallsbekanntschaften ergaben sich nette und interessante Gespräche, denen ich manch guten Hinweis verdanke, z. B. den zur Khadju-Brücke bei Sonnenaufgang.
Auch folgende Begebenheit ist ein typisches Beispiel für die
Hilfsbereitschaft: Für meinen Reisewecker brauchte ich eine neue Batterie.
In einem kleinen Laden mit Elektroartikeln gelang es mit Englisch und dank
einer Skizze, die Größe der benötigten Batterie mitzuteilen. In der
gewünschten Größe führte dieser Laden nur wiederaufladbare Akkus.
In Deutschland wäre ich mit einem Hinweis, wo ich mein Glück versuchen
könnte, weitergeschickt worden.
Dieser Ladenbesitzer hingegen bat mich um etwas Geduld, ging in den Laden
nebenan und kam kurze Zeit später mit dessen Besitzer samt einer passenden
Batterie zurück.
Inzwischen war ich mehrmals im Iran und kann berichten, dass ich mich im Iran stets sicherer fühlte, als manchmal in deutschen Fußgängerzonen am späten Abend.
Mir ist bewusst, dass man als Reisender bei einem kurzen Aufenthalt nicht hinter die Kulissen eines Landes blicken kann. Die alltäglichen Sorgen und Nöte der Menschen bleiben verborgen. Die Bilder, die in den Medien vermittelt werden, stehen jedoch in starkem Kontrast zu meinen positiven Eindrücken. Wenn es den hier gezeigten Fotos gelingt, dem geneigten Betrachter einen kleinen Einblick in dieses interessante, schöne Land mit seinem kulturellen Reichtum zu vermitteln, haben sie ihren Zweck erfüllt.
Bücher und Berichte über Iran und Iran-Reisen
Zu den Bildern der Iran-Reisen: